Christian Böhnke - 11.1.2023

Die Bewältigung der 5 Hürden beim Bau eines Padelplatzes

In Deutschland gibt es bisher deutlich weniger Padel Plätze als in vielen anderen europäischen Ländern um uns herum, obwohl der Sport zum Teil in Deutschland bereits früher ausgeübt wurde. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. In Skandinavien sind beispielsweise relativ schnell Investoren auf den Zug aufgesprungen, in den Niederlanden wird Padel von vielen nationalen Sport-Stars promotet und in Südeuropa spielt das Klima für den Outdoor Sport mit Sicherheit eine Rolle. 

So viel zu den Gründen, weshalb die Entwicklung von Padel in anderen Ländern durch die Decke geht. Aber warum kommt Deutschland nicht hinterher? Um diese Fragen beantworten zu können, muss man teilweise zwei unterschiedliche Perspektiven einnehmen: zum einen die eines Tennisvereins, zum anderen die eines Betreibers einer kommerziellen Padel-Anlage. Beide genannten Protagonisten stehen jedoch auch vor gemeinsamen Herausforderungen. Diese Hürden werden im Folgenden am Beispiel der Vereins-Perspektive erläutert und verlieren dadurch (hoffentlich) ihren Schrecken.

1. Überzeugung der Vereinsmitglieder

Im ersten Schritt ist es für jemanden, der von dem „Padel-Virus“ infiziert wurde und nun den Sport im Verein implementieren möchte, am wichtigsten, die Vereinsmitglieder (und Vorstandsmitglieder) von der Notwendigkeit des Baus von Padel Plätzen im eigenen Club zu überzeugen. Inzwischen befinden wir uns auch in Deutschland in der Situation, dass bereits einige Clubs Padel Plätze gebaut haben und tatsächlich gibt es so gut wie nur Positivbeispiele für die Auswirkungen von Padel im Tennisverein. Insofern kann durch den Austausch mit anderen Vereinen auf bereits gemachte Erfahrungen zurückgegriffen und so die eigenen Mitglieder überzeugt werden. Generell geht es im Rahmen der Überzeugungsarbeit um die folgenden Punkte:

Die Gewinnung neuer Mitglieder und Erhalt der bestehenden Mitglieder durch ein erweitertes Sportangebot

Das Ansprechen einer Alterszielgruppe (Anfang 30 bis Ende 50), die im Tennissport aktuell eher unterrepräsentiert ist

Die Schaffung von mehr Sportkapazitäten (Padel wird immer im Doppel gespielt und ein Court nimmt erheblich weniger Platz ein als ein Tennisplatz)

Neuer Schwung auf der Vereinsanlage durch einen begeisternden Trendsport

Darüber hinaus können die Vorteile des Padel-Sports an sich zu präsentiert werden (schnell zu erlernen, kommunikativ, auch interessant für Sportler aus anderen Sportarten etc.)

Für all diese Punkte gibt es auch in Deutschland bereits genügend Beispiele, an denen man sich für die Überzeugung der eigenen Vereinsmitglieder bedienen kann. Wir stellen gerne den Kontakt her und helfen bei der Überzeugungsarbeit. 

2. Finanzierung

Der Punkt der Finanzierung hängt natürlich auch von der bestehenden Mitgliederstruktur ab, weshalb man diesen Aspekt jeweils im Einzelfall betrachten und bewerten muss. Allgemein kann man jedoch sagen, dass die Finanzierung eines Padel Courts im Tennisverein über unterschiedlichste Förderprogramme erheblich vereinfacht werden kann. 

Diese Förderprogramme sind bundesweit sehr unterschiedlich aufgeteilt, da die Fördertöpfe von den einzelnen Landesregierungen im Rahmen wechselnder Pakete mehr oder weniger jährlich neu bestimmt werden. Aus diesem Grund ist eine genaue Aufschlüsselung der einzelnen Fördermöglichkeiten deutschlandweit leider nicht problemlos möglich, zumal die einzelnen Förderrichtlinien auch unterschiedlichste Ausnahmen und Privilegierungen vorsehen.

Zusätzlich zu den landesweiten Förderprogrammen gibt es immer wieder auch Subventionierungen auf Kreis- und Kommunalebene. Auch hier ist eine pauschale Beurteilung der Erfolgsaussichten der Beantragung einer Förderung aufgrund der Unterschiede der Kommunalverwaltungen natürlich nicht möglich, jedoch lohnt es sich auf jeden Fall, sich bei den entsprechenden Stellen zu erkundigen. Die Spanne der Förderungen reicht pro Projekt bisher von ca. 30% bis hin zu 80% des Gesamtumfangs. 

3. Baugenehmigung

Sobald die Entscheidung für den Bau eines Padel Platzes innerhalb des Vereins getroffen worden ist und auch die Finanzierung steht, geht es an die Baugenehmigung für das geplante Vorhaben. Kurz vorweg: Wir haben in der Vergangenheit auch schon erlebt, dass für den Bau eines Padel Platzes teilweise keine Baugenehmigung erforderlich gewesen sein soll. Allerdings empfehlen wir, immer vor Baubeginn eine Baugenehmigung einzuholen, auch wenn dies manche Baubehörden im ersten Schritt nicht verlangen. 

Bevor aufgrund zugezogener Anwohner oder Ähnlichem eine Bauordnungsverfügung (wohl in den meisten Fällen eine Stilllegung) ergeht, sollte man insbesondere als Vereinsvorstand eher auf Nummer sicher gehen. In diesem Zusammenhang können Themen wie Schallimmissionen, Lichtimmissionen usw. relevant werden. Für diese Fragen der Behörden sind wir vorbereitet und stehen gerne beratend zur Seite. Sollte unser Architekt mit der Abwicklung beauftragt werden, können wir die Abwicklung des Baugenehmigungsverfahrens mit der Behörde auch selbst administrativ übernehmen.

4. Platzbau mit den entsprechenden Boden- und Fundamentarbeiten

Das Thema Platzbau übernehmen wir vollumfänglich. Sowohl die Boden- und Fundamentarbeiten als auch der Bau der Padel Courts selbst gehört zu unseren Kernkompetenzen. Wenn hierzu konkrete Fragen bestehen, stehen wir natürlich gerne zur Verfügung.

5. Aktivierung des Padel Courts und potentielle Refinanzierung

Wenn die Courts stehen, ist es für den Verein elementar wichtig, diese von Anfang an bestmöglich auszulasten und zu beleben. Hierfür bieten sich "Schnupperveranstaltungen" an, wie z.B. ein "after-work-padel" oder ähnliche (regelmäßige) Events. An dieser Stelle ist es von großer Bedeutung, dass sich jemand im Club „den Hut aufsetzt“, der Lust auf das Thema hat und als Ansprechpartner für interessierte Personen fungiert. Das muss beim besten Willen kein Padel Profi sein, aber es wäre natürlich nicht verkehrt, wenn er oder sie bereits die ein oder andere Info über Padel hätte. Auch hier können wir gerne beratend tätig werden und eine kleine Einführung geben.

Über die Belebung der Plätze hinaus wird es dann das Ziel sein, u.a. neue Mitglieder zu gewinnen, über deren Beiträge der Bau der Plätze refinanziert werden kann. Auch hier gibt es natürlich unterschiedliche Möglichkeiten und Modelle, z.B. die Unterteilung in Probe- und Vollmitgliedschaften oder auch kostenpflichtige Testveranstaltungen, deren Kosten im Falle eines Vereinseintritts verrechnet werden. Darüber hinaus ist auch die einzelne Vermietung der Courts an Nicht-Mitglieder eine lukrative Option.

Keine Frage, der Weg vom ersten Kennenlernen des Padel Sports bis hin zum fertigen Platz im eigenen Verein ist ein langer. Aber es ist möglich und – noch viel wichtiger – es lohnt sich.

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Padelplatz bauen
Christian Böhnke